LH Gerhard Dörfler besucht das Kufenstechen in Vorderberg
Kufenstechen: Das Kufenstechen wird meist auf einem geraden Weg oder Straße ausgeführt, wo sich in der Mitte davon ein ca. 3 m hoher Pfahl befindet der in den Boden eingerammt ist. An der Spitze des Pfahles wird dann die Kufe aufgesetzt. Die Kufe ist ein Fass von ca. 50 cm Höhe und 30-40 cm Durchmesser. Das Spektakel beginnt. Die Kirchtagssänger stimmen ein Lied an, währenddessen machen sich die Reiter bereit. Das Lied ist zu Ende, die Musikkapelle spielt auf und die Reiter, mit ihren Pferden, beginnen zu galoppieren. Im Zuge des Vorbeireitens des Pfahles schlagen die reitenden Burschen mit ihren schweren Eisenkeulen auf die Kufe, da aber diese sehr standhaft ist muss dieser Vorgang des öfteren wiederholt werden. So wechseln sich die Sänger mit der Musik und den Reitern immer ab. Zu Ende ist dieses "Turnier" erst wenn einer der Reiter es geschafft hat die Kufe herunterzuschlagen, derjenige ist schließlich auch der Sieger und erhält den Siegeskranz, welcher von der "Kranzlbraut" zum Pfahl gebracht wird, um ihn den sogenannten Schiedsrichter zu überreichen. Für den Sieger ist aber auch dies keine leichte Aufgabe, denn der "Kranzlhalter" lässt diesen mindestens zwei mal vergebens danach greifen, bis er ihn endlich den Ausserwählten zukommen lässt.
Lindentanz: Der Gewinner führt verständlicherweise die Kranzlbraut als erster zum Tanz, ihm folgen die anderen beteiligten Paare, die sich alle in Doppelreihen sternförmig aufstellen. Während die Sänger und auch die Burschen da traditionelle Lindentanzlied anstimmen schreiten die Tanzpaare im Kreis. Nach der ersten Strophe, welche in allen Ortschaften gleich gesungen wird setzt die Musik ein, und die Paare beginnen zu tanzen. Dies wird einige Male wiederholt wobei sich Gesang - Schreiten und Musik - Tanzen strophenweiße abwechseln, bis die rituellen Gesänge zu Ende gebracht sind. Gleich darauf folgt eine flotte Polka, wo die Tanzpaare ihr Können beweisen können. Ein Marsch begleitet dann die "Kirchtagsleut" in das naheliegende Gasthaus oder auf ein freies Festgelände, wo noch ordentlich bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, getanzt und gesungen wird.